Was unterscheidet einen Wärmepumpentarif von einem klassischen Stromtarif?
Wenn du eine Wärmepumpe besitzt und mit dieser heizt, hast du die Möglichkeit, besondere Stromtarife zu nutzen. Das gilt sowohl für den privaten als auch für den betrieblichen Bereich. Dies funktioniert aber nur dann, wenn steuerbare Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Während Modelle ab 2024 von Grund auf steuerbar sind, ist das bei älteren Modellen nicht der Fall. Prüfe nach, ob die verwendeten Wärmepumpen steuerbar sind und über einen eigenen Stromzähler verfügen.
Wärmepumpen benötigen Strom: Heizstromtarife bieten Einsparungen
Damit Wärmepumpen die Umgebungsenergie in Wärme umwandeln können, benötigen sie Strom. Durch spezielle Stromtarife soll Nutzern die Möglichkeit geboten werden, hier zu sparen. Bei Wärmepumpen kommt in den Tarifen der sogenannte Heizstrom zum Einsatz. Im Vergleich zu normalem Strom sind die Gebühren bei Heizstrom geringer. Gespart wird vor allem bei den Netzentgelten.
Reduzierte Netzentgelte für Wärmepumpenstrom
Das Netzentgelt fällt durch den Stromnetzbetreiber an und wird berechnet für den Transport des Stroms zu den Haushalten oder Betrieben. Wärmepumpenstrom wird mit geringen Netzentgelten belegt. Mit dem Jahr 2024 ist hier eine spezielle Regelung in Kraft getreten. Die Netzentgelte für Wärmepumpenstrom sollen einheitlich bei 60 Prozent liegen. Im Vergleich zu klassischem Haushaltsstrom gibt es pro Kilowattstunde Strom hier einen Preis von 6 Cent weniger.
Geringere Kosten durch Netzstabilisierung
Der Grund für die geringen Kosten steht in einem Zusammenhang mit der Funktionsweise der Wärmepumpe. Diese ist in der Lage, Wärme zu speichern. So kann der Stromverbrauch teilweise verringert werden, wenn es zu einer sehr hohen Auslastung der Stromnetze kommt. Für die Netzbetreiber ist das wichtig. Nur so sind sie in der Lage, das Stromnetz zu entlasten. Dadurch werden die Tarife für die Wärmepumpe durch die Netzbetreiber günstiger angeboten.
Konzessionsabgaben sind bei Wärmepumpenstrom geringer
Ein weiterer Punkt, der die Tarife für Wärmepumpen günstiger macht als klassische Stromtarife, sind die Konzessionsabgaben. Diese werden an die Gemeinde oder auch an die Stadt gezahlt. Konzessionsabgaben erfolgen dafür, dass durch das Gemeinde-Gebiet Stromleitungen führen dürfen. Zur weiteren Förderung der Nutzung von Wärmepumpen gilt in dem Fall ein Rabatt für Wärmepumpen-Strom. Dieser liegt bei durchschnittlich 1 Cent pro Kilowattstunde.
Aspekt | Beschreibung |
---|---|
Einsparungen durch Heizstromtarife | Wärmepumpen benötigen Strom, und Heizstromtarife bieten geringere Gebühren im Vergleich zu normalem Strom. |
Reduzierte Netzentgelte für Wärmepumpen | Ab dem Jahr 2024 gelten die Netzentgelte für Wärmepumpenstrom: einheitlich bei 60 Prozent mit einem Preisvorteil! |
Geringere Kosten durch Netzstabilisierung | Die Wärmepumpe kann den Stromverbrauch verringern, was Netzbetreibern hilft, das Stromnetz zu entlasten und günstigere Tarife ermöglicht |
Konzessionsabgaben-Rabatt | Es gibt einen durchschnittlichen Rabatt von 1 Cent pro Kilowattstunde für Wärmepumpen-Strom auf Konzessionsabgaben |
Verfügbare Tarife und Anbieter: Überblick über verschiedene Tarifmodelle
Bei der Entscheidung für einen Stromtarif für Wärmepumpen ist zwischen verschiedenen Tarif-Arten zu unterscheiden.
Zeitvariable Tarife
Bei zeitvariablen Tarifen gibt es die NT- (Niedertarifzeiten) und die HT-Zeiten (Hochtarifzeiten) bei der Berechnung der Kosten. Der NT ist der Zeitraum für geringere Kosten. Meist handelt es sich um einen Zeitraum in der Nacht. Es ist notwendig, hier mit einem Zweitarifzähler zu arbeiten. Die Zeiten sind durch den Stromanbieter festgelegt.
Hinweis: Diese Form der Tarife gibt es auch ohne festgelegte Zeiten. Hier entscheidet sich immer anhand der Auslastung, wann der Tarif günstiger ist. Es wird auch von einem Netzlasttarif gesprochen.
Dynamische Tarife
Dynamische Tarife sind, ebenso wie Netzlasttarife, ein Teil der zeitvariablen Varianten. Der Strompreis bei diesen Varianten ist besonders flexibel. Die Grundlage für die Höhe ist allerdings nicht die Auslastung oder die Uhrzeit, sondern der Börsenpreis für Strom. Hier ist ein intelligentes System zum Messen des Stromverbrauchs notwendig, um den Tarif nutzen zu können.
Die Verfügbarkeit der genannten Stromtarife für Wärmepumpen kann sich regional unterscheiden. Über einen Vergleich der Optionen verschiedener Anbieter siehst du genau, welche Tarife in deiner Region angeboten werden.
Verschiedene Strom-Anbieter stellen inzwischen spezielle Tarife für die Wärmepumpe zur Verfügung. Dazu gehören:
- Vattenfall
- e-on
- Simply Green
- EnBW
- yello
- EMB
- GASAG
- SAUBER STROM
Abhängig von der Region ist es möglich, dass weitere Anbieter zur Verfügung stehen.
Voraussetzungen und technische Anforderungen
Damit der günstige Stromtarif für die Wärmepumpe in Anspruch genommen werden kann, müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Die Wärmepumpe benötigt einen eigenen Stromzähler.
- Es muss sich um eine steuerbare Wärmepumpe handeln.
Da sowohl die Steuergeräte als auch die Stromzähler bisher noch nicht bei allen Wärmepumpen zur Verfügung stehen, gibt es durch die Bundesnetzagentur ein Entgegenkommen. Ist die Wärmepumpe theoretisch steuerbar, reicht das derzeit aus. Gleiches gilt, wenn noch kein Stromzähler vorhanden ist, eine Anmeldung beim Netzbetreiber aber vorliegt.
Neben dem Einsatz der gängigen Steuergeräte besteht die Option, mit einem Energie-Management-System zu arbeiten. In den meisten Fällen wird dies dann eingesetzt, wenn eine Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaikanlage zum Einsatz kommt.
Wirtschaftliche Bewertung: Analyse der Einsparpotenziale im Vergleich zu Standardtarifen
Aus rein wirtschaftlicher Sicht gilt die Nutzung von Stromtarifen für Wärmepumpen als sinnvoll, da du hier ein relativ hohes Einsparpotenzial von bis zu 7 Cent pro Kilowattstunde hast. Gerade dann, wenn die verwendeten Wärmepumpen den Anforderungen entsprechen und zudem umfassende Bereiche mit Wärme versorgt werden müssen – also ein hoher Anteil an Strom zum Einsatz kommt – ist das Einsparpotenzial im Vergleich zu Standardtarifen hoch.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Förderungen: Abhängigkeiten von Netzbetreibern und Vertragsbindung
Im Zusammenspiel mit den Stromtarifen für Wärmepumpen ist zu beachten, dass die Rahmenbedingungen für die Kosten und Abrechnung mit einer Vertragsbindung festgelegt werden. Vor dem Abschluss eines Vertrages sollte immer geprüft, ob und welche Vertragsbindung es gibt und inwieweit es möglich ist, dennoch Förderungen für die Wärmepumpe sowie Tarife, wie die Befreiung von der Offshore-Netzumlage, in Anspruch zu nehmen.
Fazit: Besondere Stromtarife für Wärmepumpen können eine sinnvolle Entscheidung sein
Einsparmöglichkeiten bei den Stromkosten sind für Nutzer von Wärmepumpen zunehmend zu finden. Durch spezielle Tarife ist es möglich, von geringeren Netzentgelten zu profitieren. Sinnvoll sind solche Tarife derzeit vor allem dann, wenn die Wärmepumpe technisch auf dem aktuellen Stand ist und über einen Stromzähler sowie eine Steuerung verfügt. Es gibt aber auch Kompromisse für Inhaber von Wärmepumpen, die bisher noch nicht über diese Voraussetzungen verfügen.
FAQ zum Thema Stromtarifen für Wärmepumpen
Gibt es spezielle Stromtarife für Wärmepumpen?
Von verschiedenen Anbietern werden spezielle Stromtarife angeboten, die du für die Wärmepumpe in Anspruch nehmen kannst.
Was unterscheidet Tarife für die Wärmepumpe vom normalen Stromtarif?
Tarife für die Wärmepumpe sind normalerweise günstiger. Dies hängt damit zusammen, dass geringere Gebühren beim Netzentgelt anfallen.
Wann kann ich einen Stromtarif für die Wärmepumpe nutzen?
Hast du eine Wärmepumpe im Einsatz, die über einen Stromzähler und ein Steuerungssystem verfügt, kannst du die Tarife in Anspruch nehmen.
Was sind zeitvariable Stromtarife für Wärmepumpen?
Bei den zeitvariablen Tarifen gibt es unterschiedliche Zeiträume, in denen sich die Preise für den Strom für die Wärmepumpe unterscheiden. Meist ist der Preis in der Nacht geringer als am Tag.